verschiedene Pflanzen
Gegen Angst ist ein Kraut gewachsen. Verschiedene Pflanzen können uns helfen, bei Angstgefühlen die innere Balance zu finden.

Angst und innere Unruhe sind derzeit zunehmende Begleiter bei vielen Menschen. Das ist ein Resultat auf das äußere Geschehen und die Negativnachrichten – wie Corona und der Ukrainekrieg –, die einige nur noch schlecht verarbeiten können. Hier geht es um pflanzliche Helfer & Co. gegen Angstgefühle. 


Inhalt dieses Beitrags:

  1. Wie belasten die äußeren Umstände sensiblere Menschen?
  2. Welche Heilpflanzen sind bekannt für ihre beruhigende Wirkung?
  3. Welche Vitalstoffe haben Einfluss auf die psychische Gesundheit und die Stresstoleranz?
  4. Wie kann ich Heilpflanzen und Mikronährstoffe bei innerer Unruhe und Nervosität sinnvoll kombinieren?
  5. Fazit

Wie belasten die äußeren Umstände sensiblere Menschen?

Schon die Corona-Krise hat bei vielen zu Angst vor Erkrankung, Existenzängsten und sozialer Isolation mit ihren psychischen Folgen geführt. Diese Herausforderung schien gerade überwunden, nun überrascht uns ein Krieg in Europa. Wir hören täglich beängstigende Nachrichten und sehen schreckliche Bilder, die gerade sensiblere Menschen nur noch schwer verdauen können.

Dies kann zu Ängsten und körperlichen Stressreaktionen wie z.B. innerer Unruhe und Schlafstörungen führen. Auch depressive Verstimmungen sind möglich. Viele fragen sich, ob man auf natürlichem Weg etwas Unterstützendes tun kann, um auf dieses innere Ungleichgewicht zu reagieren. Darauf wollen wir im folgenden Artikel eingehen.

Welche Heilpflanzen sind bekannt für ihre beruhigende Wirkung?

Die Natur bietet eine Vielzahl von pflanzlichen Helfern, die eine ausgleichende, stärkende und beruhigende Wirkung haben sollen. Dabei sind die Eigenschaften dieser Pflanzen unterschiedlich und sollten individuell ausgewählt werden.

  • Baldrian:

Besonders bekannt ist Baldrian als traditionelle, beruhigende Heilpflanze, die Nervosität lindern und den Schlaf fördern kann. Gerne wird Baldrian mit Hopfen kombiniert, da synergetische Effekte beider Heilpflanzen angenommen werden, die den Nutzen bei innerer Unruhe optimieren. Tagsüber eingenommen dient Baldrian der Beruhigung des Nervensystems, abends kann er beim Einschlafen helfen, wenn unser Karussell im Kopf nicht mehr anhält.

  • Lavendel:

Lavendel ist, so sagt man, „die Mutter, die einen in den Arm nimmt“. Schon der Duft von Lavendel soll laut Pflanzenheilkunde beruhigend und angstlösend sein, weshalb er gerne in der Aromaöltherapie angewendet wird. Auch als pflanzliches Arzneimittel ist er zur Unterstützung bei Ängsten bekannt. 

  • Melisse:

Melisse hat ebenso eine beruhigende Wirkung und kann sich zusätzlich positiv bei stressbedingten Verdauungsstörungen auswirken. Häufig ist der Verdauungstrakt bei Ängsten beteiligt. Das liegt an unserem Vagusnerv, einem Gehirnnerv. Dieser spielt bei der Kommunikation zwischen Gehirn und den meisten Organen, auch den Verdauungsorganen eine zentrale Rolle. Hier kann die Melisse besonders gut ihre beruhigenden Eigenschaften als Heilpflanze zeigen, z.B. in Form eines Tees.

  • Ginseng und Ashwagandha:

Auch die traditionelle chinesische Medizin und die indische Heilslehre Ayurveda bieten mit ihren Adaptogenen wie Ginseng und Ashwagandha pflanzliche Elemente, die nach der fernöstlichen Lehre die Stresstoleranz erhöhen sollen, d.h. soviel, wie uns dabei zu unterstützen uns ein „dickeres Fell“ auf äußere Einflüsse zuzulegen. Dies gilt v.a. in Verbindung mit den synergetischen Effekten von bestimmten Vitalstoffen, auf die wir im Folgenden noch eingehen werden.

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Für mehr Schlafqualität sowie bei Unruhezuständen. Baldrian-Hopfen-Kapseln, pflanzliches Arzneimittel zur Beruhigung

Welche Vitalstoffe haben Einfluss auf die psychische Gesundheit und die Stresstoleranz?

Vitalstoffe oder Mikronährstoffe sind lebenswichtige kleine Helfer, die wir über die Nahrung aufnehmen müssen, und die unser Körper für den reibungslosen Ablauf unserer Stoffwechselprozesse benötigt. Dazu gehört z.B. die Herstellung von Botenstoffen wie Hormonen oder Neurotransmittern, die bekanntlich auf unsere psychische Verfassung und damit auch auf die Entstehung von Ängsten einen starken Einfluss haben. Zu den Vitalstoffen zählen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und essentielle Fettsäuren sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Bei Stress, bestimmten Erkrankungen aber auch bei anhaltenden Ängsten kann der Vitalstoffbedarf steigen. Wichtig sind die folgenden Vitastoffe.

  • Vitamin B12:

Wichtige Vitalstoffe für die Psyche sind z.B. die auch als „Nervenvitamine“ bekannten B-Vitamine. Insbesondere eine gute Versorgung mit Vitamin B12 ist zentral, da ein Mangel dieses Vitamins zu Angstgefühlen und weiteren psychischen Symptomen führen kann. Ein Defizit dieses lebenswichtigen Nährstoffes kann also zu nervlichen Beeinträchtigungen, herabgesetzter Stresstoleranz und im schlimmsten Fall auch irreparable Schäden des Nervensystems führen. B12 unterstützt eine gesunde psychische Leistungsfähigkeit und die nervliche Regeneration. Bestimmte Medikamente und Ernährungsformen können dazu führen, dass Vitamin B12 nicht gut aufgenommen werden kann bzw. nicht ausreichend über die Ernährung zugeführt wird. Sprechen Sie ihren Arzt darauf an, wenn Sie Vegetarier oder Veganer sind oder langfristig einen „Magenschutz“ wie Pantoprazol oder Medikamente gegen Diabetes wie Metformin einnehmen müssen.

  • Magnesium:

Magnesium gilt als der „Relax“- Mineralstoff. Es ist an über 300 Enzymsystemen in Körper beteiligt und ist mitnichten nur für die Muskelfunktion unentbehrlich. Magnesium ist u.a. essentiell für das Nervensystem und die psychische Gesundheit. Verschiedene Studien weisen sogar daraufhin, dass ein Magnesiummangel an der Entstehung von Depressionen beteiligt sein kann.  Wenngleich der Zusammenhang zwischen ängstlichen Verstimmungen und Depressionen in Studien gut dokumentiert ist, bleibt dabei der genaue Mechanismus unklar. Magnesium spielt jedoch eine essentiell wichtige Rolle bei der Regulation von Botenstoffen, bei denen man weiß, dass diese an der Stressentstehung beteiligt sind. 

Wie kann ich Heilpflanzen und Mikronährstoffe bei innerer Unruhe und Nervosität sinnvoll kombinieren?

Will man die normale psychische Funktion sanft unterstützen sowie die eigene Widerstandskraft in diesen Zeiten erhöhen, kann es sinnvoll sein, pflanzliche Anwendungen, z.B. in Form von Tee, Aromaölen oder pflanzlichen und traditionellen Arzneimitteln mit bestimmten Mikronährstoffen, die wichtig für die psychische Funktion sind, zu kombinieren.

Wie bereits beschrieben, eignen sich bei Nervosität, Ängsten und innerer Unruhe bestimmte traditionelle Heilpflanzen, um wieder die eigene Mitte zu finden. Adaptogene sollen u.a. die Resilienz erhöhen, d.h. positiven Einfluss auf die Stresstoleranz nehmen. Im Ayurveda und in der TCM zählen z.B. Ashwaganda und die berühmte Ginseng-Wurzel zu den Adaptogenen. Um die genannten Effekte zu erzielen, können diese für die optimale Unterstützung der psychischen Gesundheit z.B. mit Vitalstoffen aus dem B-Komplex, insbesondere aber mit Vitamin B12 und dem „Relax“-Mineralstoff Magnesium kombiniert werden.

Fazit

Wir alle kennen Ängste. Diese können in bestimmten Situationen, z.B. bei einer unmittelbar drohenden Gefahr, sinnvoll sein und unsere Reaktionsfähigkeit erhöhen. Werden Ängste jedoch zu täglichen Begleitern, überfordern diese irgendwann unsere Reizsysteme, insbesondere die gesunde Funktion des Nervensystems sowie unsere psychische Widerstandskraft, d.h. unsere Resilienz. Die Folgen können unterschiedlich belastend sein. In einigen Fällen ist therapeutische Hilfe unabwendbar.

Gerade zu Beginn, wenn Ängste und ein psychisches Ungleichgewicht nur leichte Auswirkungen haben, kann man probieren, über natürliche pflanzliche Helfer und den kombinierten Einsatz von bestimmten Mikronährstoffen wieder leichter die innere Balance zu finden.


• Weniger Angst, mehr innere Widerstandskraft? Hier geht es zu: Praktische Tipps für innere Widerstandskraft, Tipps und Wissen von der Psychiaterin Dr. Sarie-Ann Haisch.
• Wollen Sie das Thema vertiefen? Was ist Resilienz und wie kann ich diese stärken? Die Antworten gibt Ihnen die Expertin Dr. Sarie-Ann Haisch in ihrem Gastbeitrag: Mehr Resilienz
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