Ein Mann mit nacktem Oberkörper hält sich die Hände auf den Bauch
Achte auf Dein Bauchgefühl

Manche Menschen merken ihn gar nicht, andere wiederum nach jedem Essen: ihren Bauch. Wenn es drückt und zwackt, fühlen wir uns unwohl. Völlegefühl, Blähungen und Verstopfung gehören zu den häufigsten Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Medicom hat mit Diplom-Ökotrophologin Beate Löffler gesprochen, denn sie hat Rezepte entwickelt, die Magen und Darm schnell und effizient entlasten, ohne echten Genießern den Spaß am Essen zu nehmen.

Links im Portrait Beate Löffler und verschiedenes Gemüse und Besteck
Frisches Obst, Gemüse, Ballaststoffe und Probiotika unterstützen eine gute Verdauung.

Medicom: „Man ist, was man isst“ – dieser Spruch ist natürlich nicht neu. Inwieweit ist er zutreffend?
Beate Löffler:
Pfarrer Kneipp hat gesagt, unsere Nahrung soll einfach und knapp sein. Wenn ich falsch oder viel esse, kann es zu Magen-Darm-Problemen oder ernsthaften Folgeerkrankungen wie Diabetes, Arteriosklerose usw. kommen. Deshalb trifft dieser Satz voll zu.

Medicom: Eigentlich sollte es doch logisch sein, dass unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden ganz eng mit unserer Ernährung und Verdauung verbunden sind. Warum ist es dennoch für viele Menschen so schwierig, dies nachzuvollziehen?
Beate Löffler: 
Weil sie sich durch Werbung, Internet und viel zu viel Informationen ein falsches Bild machen und nicht mehr auf ihre innere Stimme sowie das Ess- und Sättigungsgefühl hören.

Medicom: Was hat Sie dazu bewogen, dieses Buch zu schreiben? Mit welchen Beschwerden kommen die Menschen zu Ihnen in die Praxis?
Beate Löffler: 60 Prozent unserer Patienten kommen mit Reizdarmproblemen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten und dementsprechend mit Lebererkrankungen, Sodbrennen und Blähungen zu uns. Deshalb haben wir im Laufe der Jahre so viele Rezepte gesammelt, um damit den Menschen eine praktische Umsetzung zu ermöglichen.

Medicom: Manche Menschen sind geradezu besessen von ihrer Verdauung und nahezu alle Gedanken kreisen darum. Andere wiederum lassen alles ganz natürlich geschehen und haben häufig auch keine Probleme. Wird da womöglich auch schon in der Kindheit der entsprechende Weg gelegt?
Beate Löffler: Möglich ist es auf jeden Fall. Häufig sind bei Kindern aber zunehmend Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu beobachten, sodass es zu Durchfällen und Magenkrämpfen kommt. Andererseits gibt es auch viele Kinder mit Verstopfungsproblemen, weil sie zu viel Fastfood und Süßigkeiten essen und zu wenig trinken. Es spielen aber auch erbliche Faktoren eine Rolle.

Medicom: Wie ist es mit dem vegetativen Nervensystem? Manche Menschen reagieren mit Durchfall auf Belastungen, andere wiederum mit Verstopfung. Wie können die einzelnen Typen damit am besten umgehen?
Beate Löffler: Wenn sie ein hyperaktiver Typ sind, brauchen sie Entspannungsübungen oder autogenes Training anstatt Bewegungssport.

Medicom: Zu einem ausgewogenen Speiseplan gehören auch Ballaststoffe. Wie kann ich die Anforderung „ballaststoffreich“ über die Ernährung am besten erfüllen? Ist eine Zusatzversorgung mit Ballaststoffen sinnvoll?
Beate Löffler: Um einen hohen Ballaststoffanteil zu erreichen, sollte die Hälfte der Nahrung aus Getreide und dessen Erzeugnissen bestehen, der Rest aus Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst. Es ist sinnvoll, Apfelpektine unter das Essen zu rühren, eventuell auch Leinsamen, Haferkleie oder Flohsamen dem Joghurt oder Müsli zuzufügen. Wichtig ist es, den Zusatz von Ballaststoffen individuell abzustimmen.

Täglich sollten wir mindestens 30 Gramm Ballaststoffe aufnehmen.

Medicom: Wie viele Ballaststoffe sollten wir denn aufnehmen? 
Beate Löffler: 
Täglich sollten wir mindestens 30 Gramm Ballaststoffe aufnehmen, um die Darmbakterien zu vermehren, das Stuhlvolumen zu erhöhen, die Schleimhäute vor Entzündungen zu schützen, die Insulinrezeptoren zu vermehren und Cholesterin durch Bindung und schnellere Ausscheidung zu reduzieren. Zudem kann das Darmkrebsrisiko um 40 Prozent gesenkt werden. Daher ist der Verzehr von ballaststoffreichen Produkten wie zum Beispiel Vollkornprodukten aus Brot, Reis, Nudeln und Haferflocken, aber auch Beerenfrüchten und Gemüse besonders wichtig.

Müsli mit Blaubeeren und Erdbeeren
Eine gute Verdauung fängt mit dem richtigen Frühstück an

Medicom: Warum sind Probiotika für unsere Magen-Darm-Gesundheit so wichtig?
Beate Löffler: 70 Prozent der Immunzellen sitzen im Darm. Die Mikrobiotika, also die Bakterienvielfalt im Magen-Darm-Trakt, sorgen dafür, dass Krankheitskeime abgeschwächt, bestimmte B-Vitamine und Vitamin K produziert und Ballaststoffe zersetzt werden, um die Darmperistaltik anzuregen.

Medicom: Was ist der Unterschied zwischen Probiotika und Präbiotika?
Beate Löffler: Bei Probiotika handelt es sich um Produkte, die lebensfähige Bakterienstämme enthalten und sich positiv auf die Gesundheit des Menschen auswirken. Präbiotika sind Ballaststoffe, also unverdauliche Kohlenhydrate, die wir in unserem Darm nicht spalten können. Sie beeinflussen die Milchsäurebakterien im Darm positiv und werden in wasserlösliche und wasserunlösliche Ballaststoffe unterteilt.

Medicom: Was ist für Sie das Wesentliche für einen gesunden Darm bzw. eine gute Verdauung?
Beate Löffler: Ballaststoffe, Probiotika, 1,5 bis 2,5 Liter mineralarmes Wasser und Tee, fünf Mahlzeiten täglich, fett- und zuckerarme Lebensmittel, Intervallfasten und Entlastungstage.

Medicom: Hätten Sie ein paar ganz kurze Tipps speziell für unsere Leser?
Beate Löffler: 
Wenn die Beschwerden länger andauern, nehmen Sie eine professionelle Ernährungsberatung in Anspruch. Ansonsten befolgen Sie die oben genannten Tipps und halten sie sich an leichte Rezepte wie das 3-Minuten-Brot, Dips und Salate.• Bei Durchfallbeschwerden kannst Du Dir mit Blaubeer-Smoothies helfen. Hier geht es zum leckeren Blaubeer-Chia-Smoothie-Rezept.
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