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Zu Coronazeiten hat sich die Kurzsichtigkeit verstärkt. Das Auge braucht Abwechselung, Training und gesunde Ernährung vor allem durch Gemüse und Obst

Sehstarke, gesunde Augen sind ein hohes Gut. Das merken wir oft erst, wenn die Sehkraft nachlässt oder andere Probleme auftauchen. Gerade zu Lockdown-Zeiten gibt es mehr Kurzsichtigkeit. Die gute Nachricht: Für eine gute Sehkraft können wir Einiges selbst tun. Das zeigt Beate Rinderer in ihrem Buch „Natürlich besser sehen“ – eine Art Gebrauchsanweisung für unsere Augen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Experteninterview.


portraitbild von beate rinderer
Augenexpertin, Heilpraktikerin und Physikerin Beate Rinderer hat ein Buch darüber geschrieben, wie man seine Augen trainieren kann.

Medicom: Sie haben im Februar ein Buch über das natürliche Erhalten der Sehkraft veröffentlicht. Warum?

Beate Rinderer: Das Buch ist auf Anregung und Bitte vieler Menschen entstanden, die sich ein Selbsthilfebuch und Nachschlagewerk zum Thema „Augengesundheit“ gewünscht haben. Daraufhin habe ich es als eine Art Gebrauchsanweisung für unsere Augen geschrieben. In einer verständlichen Sprache erläutere ich Krankheiten, deren Ursachen und Zusammenhänge und erläutere Maßnahmen für einen augengesunden Lebensstil. Es gibt viele Möglichkeiten, die eigenen Augen zu unterstützen. Und dieses Wissen will ich mit dem Buch vermitteln.

Medicom: Was sind denn typische Augenprobleme der Menschen heutzutage?

Beate Rinderer: Neben Fehlsichtigkeit wie Kurzsichtigkeit (Myopie), Weitsichtigkeit (Hyperopie), Alterssichtigkeit oder einer Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) sind es häufig trockene, gereizte, gerötete, überanstrengte und müde, entzündete, tränende Augen. Darüber hinaus kommen Menschen in meine Praxis, die an allergischen Reaktionen, an „Mouches Volantes“ oder sehr lichtempfindliche Augen leiden. Im fortgeschrittenen Alter sind es im großen Stil die ernsten degenerativen Augenerkrankungen wie der Grüne Star (Glaukom) und der Graue Star (Katarakt).

Medicom: Womit schaden wir unseren Augen?

Beate Rinderer: Durch starres und bewegungsarmes Sehen, durch künstliche Lichtquellen – z.B. auch von Bildschirmen – und vor allem auch durch eine ungünstige und die Augen belastende Ernährung. Ein Türöffner für ernste Augenerkrankungen ist zusätzlich das frühe und häufige Tragen einer Brille, insbesondere wenn sie eigentlich etwas zu stark ausgewählt ist.

Medicom: Sie nennen in Ihrem Buch drei Säulen für den „augengesunden Lebensstil. Welche sind das?

Beate Rinderer: Es sind Ernährung, Bewegung und Entspannung.

Für gesunde Augen brauchen wir die Vitalstoffe aus den Pflanzen. Pflanzenzellen sind der beste Kraftstoff für unsere Augenzellen.

Medicom: Was verstehen Sie unter „augengesunder Ernährung“?

Beate Rinderer: Das lässt sich kurz und knapp sagen: pflanzliche Nahrung ist augengesunde Nahrung! Für gesunde Augen brauchen wir die Vitalstoffe aus den Pflanzen. Möglichst naturbelassen und häufig roh gegessen. Unser Körper ist tatsächlich für die Verdauung von Pflanzen optimal konstruiert und kann deren Kraftpakete hervorragend aufnehmen. Pflanzenzellen sind der beste Kraftstoff für unsere Augenzellen. Tierische Produkte hingegen, vor allem Fleisch und Wurst, können sich langfristig problematisch auf unsere Augen und auf andere Organe, wie z.B. unseren Darm auswirken. Denn Fleischprodukte zersetzen sich sehr schnell. Die entstandenen Abfallstoffe müssen deshalb den Körper auch wieder schnell verlassen, damit keine Vergiftung entsteht.

Nun haben wir Menschen aber einen sehr langen Darm – zu lange für unsere Nahrung. Der Verdauungsabfall verbleibt dadurch zu lange im Körper. Ein Hinweis darauf, dass wir das Richtige gegessen haben ist, wenn wir nach dem Essen vitaler und Energie geladener sind als vor dem Essen. Sind wir hingegen nach dem Essen müde und brauchen einen Kaffee, dann sollten wir den Inhalt unserer Mahlzeit unbedingt auf den Prüfstand stellen. Genießen Sie dann mehr bunte Salate, Gemüse, Nüsse, Sprossen, Getreide und Reis aus vollem Korn, gute Öle und leckere Früchte.

Medicom: Welche Rolle spielt Bewegung für unsere Augengesundheit, und warum?

Beate Rinderer: Das Leben ist Bewegung. Für unsere Augen ist Bewegung sogar lebenswichtig. Warum? Bewegung hält unsere Muskulatur stark. Über die Augenmuskulatur wird das Auge mit den Vitalstoffen, die wir über die Nahrung zu uns genommen haben, versorgt. Gleichzeitig werden die Abfallstoffe, die bei dem Prozess des Sehens entstehen, entsorgt. Fehlt es uns an Augenmuskulatur so kann unser Auge langfristig nicht gesund bleiben. Da unsere Augen sehr robust sind, merken wir einen schlechten und achtlosen Umgang mit ihnen oft erst im mittleren oder späteren Alter: wir brauchen eine Brille. Manchmal zeigen unsere Augen schon früh durch Trockenheitsgefühle oder starke Lichtempfindlichkeit, dass irgendetwas nicht mehr so gut funktioniert. Im schlimmeren Fall entstehen degenerative Augenkrankheiten wie der Graue Star oder die Makuladegeneration. Oft werden diese als altersbedingt bezeichnet, tatsächlich sind sie verhaltensbedingt.

Aktives Sehen ist das Stichwort. Unser Alltag ist leider stark bestimmt durch bewegungsloses Starren auf nahe Objekte, z.B. durch Bildschirmarbeit, Lesen, Schreiben, Handy. Diesen Zustand müssen wir durch aktive Blickbewegungen unterbrechen, und indem wir gezielt Augenübungen machen. Es ist nicht anders als mit anderen Muskeln: Wer rastet, der rostet.

Medicom: Und wie entspanne ich meine Augen am besten?

Beate Rinderer: Zum Beispiel über das sogenannte Palmieren, also die Hände auf die Augen legen und dabei in der Vorstellung Energie von den Händen durch die Augen strömen lassen. Gut sind auch Atemübungen zum Beispiel das Pranayama aus dem Atma Kriya Yoga. Wir bringen dadurch nicht nur Entspannung für die Augen, sondern auch viel Sauerstoff in die Augen und zu unserem Gehirn. Zur Entspannung gehört auch unsere Geisteshaltung, also wie gut wir mit den täglichen Herausforderungen unseres Lebens umgehen. Können wir positiv bleiben, wenn wir uns von unserem Umfeld nicht so reich beschenkt fühlen? Sehen wir die schönen Dinge, sprechen wohlwollend und können immer wieder mal Fünfe gerade sein lassen? Das hilft ungemein. Die einfachste Entspannung ist ein Lächeln.

Medicom: Empfehlen Sie naturheilkundliche Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel?

Beate Rinderer: Ja. Unsere Augen leisten täglich enorme Arbeit und können Unterstützung gut gebrauchen. Spätestens dann, wenn sie das durch Beschwerden signalisieren. Hilfreich können zum Beispiel Schüßlersalze und andere homöopathische Mittel zur Stärkung und Entgiftung sein. Ich empfehle ebenfalls Zeolith (ein vulkanisches Naturgestein) und Augenvitalstoffe wie z.B. Lutein, Zeaxanthin, Vitamin D3, Omega 3, Taurin, Vitamin E, Coenzym Q10, Vitamin C, Vitamin A, die B-Vitamine, Zink, Selen, Kalium, Kalzium, Magnesium – durchaus hoch dosiert in Form von Rezepturen aus der Apotheke. Außerdem gibt es sehr hilfreiche Tropfen und Salben zur Unterstützung der verschiedensten Augenthemen, z.B. mit den Wirkstoffen aus Euphrasia (unserem einheimischen Augentrost), aus Calendula (unserer Ringelblume), Chelidonium (dem Schöllkraut) und der wilden Malve oder mit Inhaltsstoffen wie Carnosin oder DMSO.

Beate Rinderer: Welche Rolle spielen Lutein und Zeaxanthin für den Erhalt gesunder Augen?

Beate Rinderer: Eine sehr große, besonders für die Netzhaut und die Linse unserer Augen. Beide Substanzen sind ein wichtiger Schutz vor Grauem Star und der gefürchteten Makuladegeneration. Wir brauchen Sie dringender denn je, insbesondere durch unseren heutigen Lebensstil, mit den Bildschirmen aller Art, auch dem häufig benutzten Handy. Diese beiden Wirkstoffe erhalten wir ausschließlich über pflanzliche Nahrung. Gerade in den farbigen Anteilen von Obst und Gemüse finden wir das wichtige Lutein und Zeaxanthin. Achten Sie also für den Erhalt und die Unterstützung gesunder Augen auf einen farbig bunten Speiseplan: die kräftig dunkelblauen Heidelbeeren oder die leuchtenden Farben von rotem Paprika, das Grün von Gemüsen und Salatblättern. Rot, orange, gelb, grün, blau sind im wahrsten Sinne ein Augenschmaus.

Medicom: Warum empfehlen Sie in Ihrem Buch Akupunktur zum Erhalt der Sehkraft?

Beate Rinderer: Die Akupunktur ist bei Augenproblemen die effizienteste naturheilkundliche Behandlung, die es derzeit gibt. Innerhalb der Naturheilkunde ist die speziell für die Augen entwickelte Akupunktur unübertroffen in der Therapie der unterschiedlichsten Augenerkrankungen. Sie ist völlig ungefährlich und damit eine sichere und nebenwirkungsfreie Unterstützung der Augen. Darüber hinaus ist sie auch leistungsstark in der Gesundheitsvorsorge für die Augen.

Info: Beate Rinderer ist Diplom-Physikerin und Heilpraktikerin. Sie arbeitete viele Jahre in der Entwicklung neuer Lasertechnologien und -verfahren. Seit 2006 hilft sie in ihrer Augenspezialpraxis vielen Menschen bei den unterschiedlichsten Augenproblemen mit einer von ihr weiterentwickelten Laserakupunktur-Therapie. Ihr Buch „Natürlich besser sehen“ erscheint im Humboldt, hat 136 Seiten und kostet 19,99 Euro bzw. 18,99 Euro als eBook.

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Natürliche Tipps wie man die Sehkraft verbessern kann.

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