Frau mit Tinnitus
Tinnitus kann viele Gründe haben: Stress, Durchblutungsstörungen, Nebenwirkungen von Medikamenten, Mittelohrentzündung etc.

Lästige Geräusche im Ohr – in den Industrieländern ist gut jeder vierte Einwohner im Laufe seines Lebens einmal davon betroffen. Dabei ist der Tinnitus (vom lateinischen Wort für „klingeln“) keine Krankheit sondern ein Symptom. Dahinter können sich verschiedene Ursachen verbergen. Besonders häufig entsteht Tinnitus durch Stress.


Inhalt dieses Beitrags:

Wie hört sich Tinnitus an?

Wie hört sich Tinnitus an?

Ob Piepen, Pfeifen, Rauschen oder Summen: Geräusche im inneren des Ohres, die ohne äußere Lärmquelle entstehen, können sehr belastend sein. Vor allem dann, wenn der Betroffene anfängt, darauf zu achten. Gerade dann, wenn es still wird, leiden Tinnituspatienten besonders unter dem „Ohrenklingeln“, also zum Beispiel dann, wenn sie eigentlich schlafen wollen.

Welche sind die Ursachen für Ohrgeräusche?

Wie genau Tinnitus entsteht, ist unklar. Die Auslöser zumindest sind zahlreich, und es werden noch immer neue entdeckt. Entzündungen der Atemwege und des Ohrs können genauso die Ursache sein, wie eine Überlastung durch ständige Lärmbelastung oder nach einem sogenannten Knalltrauma. Auch Taucher berichten nach zu hohem Druck aufs Ohr immer wieder einmal von anhaltenden Ohrgeräuschen.

Hinter Tinnitus können aber auch Virusinfekte, Tumore des Hörnervs, Autoimmunerkrankungen oder bakterielle Infektionskrankheiten wie Borreliose stecken. Hinzu kommen als Ursachen Fehlregulationen der Kiefergelenke, die Folgen eines Hörsturzes sowie – ganz einfach – die Verstopfung des Ohrs durch Schmalz. Besonders häufig werden die fiesen Ohrgeräusche durch Stress ausgelöst.

Akuter Tinnitus was tun?

Zunächst einmal ist eine gründliche ärztliche Untersuchung unbedingt erforderlich. Durch diese sollten sofort bedenkliche Ursachen wie Tumore, Borreliose oder eine Autoimmunerkrankung ausgeschlossen werden. Auch eine Ohrenreinigung und ein gründlicher Check von Kiefer und Halswirbelsäule ist jetzt angezeigt. Häufig wird der Arzt auch eine Infusionstherapie einleiten, um die Durchblutung des Innenohres zu verbessern.

Scheiden solche harten Fakten als Ursache aus, handelt es sich wahrscheinlich um eine Stressreaktion. Dabei fällt auch andauernder Lärm bzw. ein einmaliger sehr lauter Krach unter die Kategorie „Stress“. Wichtig für die Betroffenen ist, Stress und starke akustische Belastungen zu vermeiden, sobald sie zum ersten Mal einen Tinnitus feststellen. Je schneller man reagiert, desto größer die Chance, dass die Ohrengeräusche nicht chronisch werden.

Wenn das Klingeln chronisch wird

Üblicherweise verschwinden die Ohrgeräusche nach ein paar Stunden, Tagen oder Wochen ganz von selbst. Halten sie jedoch länger als sechs Monate oder gar ein ganzes Jahr an, ist das Symptom wahrscheinlich chronisch geworden. Jetzt ist psychologische Hilfe wichtig. Je nach Persönlichkeit und Hintergrund können Verhaltenstherapien, der Besuch von Selbsthilfegruppen oder Achtsamkeitskurse besonders hilfreich sein. Wichtig ist nach wie vor, dass sich die oder der Betroffene möglichst wenig selbst „verrückt macht“, achtsam und liebevoll mit sich umgeht und ein gutes Gespür für Selbstfürsorge entwickelt. Alles, was dabei hilft, zu entspannen und Stress zu reduzieren, ist jetzt besonders hilfreich und ratsam.

Tinnitus als Warnsignal?

Tinnitus kann häufig durchaus als Stoppsignal verstanden werden: Haben wir uns körperlich, emotional oder auf mehreren Ebenen übernommen, dann können uns schon einmal die Ohren klingeln. Je weniger wir auf uns achten, desto unangenehmer und langwieriger können die Folgen der Überlastung werden. Wenn dann zum ersten Mal Ohrgeräusche wahrgenommen werden, hat man meistens schon eine Weile den guten Kontakt zu sich selbst verloren. Je mehr der Betroffene sich nun auf die Geräusche konzentriert, desto lauter und lästiger werden sie. Hilfreich ist es, sich eben nicht auf den Tinnitus zu fokussieren, sich sofort abzulenken und beispielsweise leise rhythmische Musik dafür zu nutzen.

Um gezielt die Stresstoleranz zu erhöhen können sogenannte Adaptogene wie Ashwagandha oder Rhodiola hilfreich sein. Die Schisandra-Beere aus der TCM gilt als durchblutungsfördernd. Auch helfen Entspannungsübungen wie Yoga, Muskelentspannungen und Meditation Körper und Geist regelrecht darauf zu trainieren, abzuschalten und „herunterzukommen“.

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Wie lebt man mit den Ohrgeräuschen?

Laut Angaben der Deutschen Tinnitus-Liga sind in Deutschland knapp 3 Millionen Menschen chronisch von Tinnitus betroffen. Der Leidensdruck fällt dabei jedoch sehr unterschiedlich aus. Auch wer chronische Ohrgeräusche hat, kann einiges zur Verbesserung seines Befindens beitragen. Nützlich ist eine gelassene Haltung und das Bemühen, sich nicht von Ängsten und Resignation kleinkriegen zu lassen.

Entscheidend ist die innere Haltung: Tinnitus muss nichts Schlimmes sein, wenn man die Ohrgeräusche akzeptiert und das Beste daraus macht. Dazu gehört ein Training, bei dem man lernt, sich eben nicht auf das Unangenehme zu fokussieren, sondern die Konzentration immer wieder bewusst auf andere Dinge zu richten. Der damit verbundene Lernprozess kann eine echte Bereicherung für die Betroffenen sein.

Fazit

Als Tinnitus gelten Ohrgeräusche, die man als Klingeln, Summen und Rauschen beschreiben kann, ohne dass von außen Lärm wahrgenommen wird. Die Ursachen für Tinnitus können vielfältig sein: Durchblutungsstörungen, Stressbelastung, Tumore, Autoimmunerkrankungen, fehlende Ohrreinigung, Hörsturz etc. Wenn die Ohrgeräusche chronisch werden, sollte unbedingt ein Facharzt aufgesucht werden. Bestimmte adaptogene Pflanzen können helfen die Stresstoleranz zu erhöhen, wenn Stress die Ursache ist. Schisandra kann laut TCM durchblutungsfördernd sein. Yoga, Achtsamkeitsübungen und Meditation können dem Körper und Geist helfen runterzufahren.

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