gestresste Frau vor dem Laptop
Wenn Stress chronisch die Überhand gewinnt, reagiert der Körper mit Unwohlsein und Krankheit.

Transformation, Umbruch, Veränderungen. Wenn die Welt Kopf steht, schlägt das für viele aufs Gemüt und es kommt zu Stressempfinden in Form von Gefühlen wie Angst, Sorge, Wut oder Traurigkeit. Geraten wir unter Stress, setzt unser Körper eine Reihe von Abwehrreaktionen in Gang. Unser Gehirn meldet blitzschnell Alarm über den Aktionsnerv Sympatikus.

Dann „befiehlt“ in einer ersten Welle der Stressantwort das Gehirn den Drüsen der Nebennieren, die Hormone Adrenalin und Noradrenalin zu produzieren. Durch diese Stresshormone erhöht sich schlagartig der Blutzuckerspiegel. Muskeln und Gehirn erhalten ein Maximum an Energie, der Herzschlag beschleunigt sich, der Blutdruck steigt und die Verdauung verlangsamt sich. Kurz: Der ganze Organismus ist im „Verteidigungsmodus“ und bereitet sich auf Flucht oder einen eventuellen Kampf vor.

„Die Weltgesundheitsorganisation WHO erklärte Stress zu der Volkskrankheit des 21. Jahrhunderts.“

www.who.int

Stress: Verteidigung oder Angriff

Danach braucht der Körper wieder Beruhigung. Der Ruhenerv Parasympathikus schaltet sich ein und sendet Entwarnung an die Organe. Dazu schüttet der Organismus das Glucokortikoid Cortisol aus. Das Hormon dämpft die Erregung des Körpers und reduziert mögliche Entzündungsreaktionen. Die Dauer einer Stressantwort beträgt ca. 15 Minuten. Denn das ist die Zeit, die uns der Körper natürlicherweise für die Abwehr von Gefahren gibt. Die durch das Adrenalin angezapften Energiereserven würden nicht länger reichen.

Was sind die Folgen von Dauerstress?

Dank Hirn- und Hormonforschung ist inzwischen klar, dass chronischer Stress eine schädlichere Wirkung hat als akuter Stress. Auf lange Sicht verändert er die Signalwege des Gehirns. Durch den niedrigen Noradrenalinspiegel leiden Konzentration und Aufmerksamkeit. Der daran gekoppelte Serotonin-Mangel führt zu Niedergeschlagenheit, Nervosität und einem gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus. Der Körper „verlernt“ das Entspannen.

• Bei einem ständig erhöhten Wert der Stresshormone gerät das Immunsystem aus dem Gleichgewicht. Es arbeitet ziellos, Infektionen werden nicht mehr abgewehrt und Wunden heilen schlechter. Parallel zur Stresskurve steigt dauerhaft die Belastung für das Herz-Kreislauf-System und der Körper wird anfälliger für Entzündungen. Diese können Ursache für gefährliche Gefäßerkrankungen wie Arteriosklerose sein.

• Ein durchgängig hoher Blutdruck steigert das Risiko, die Gefäße zu überlasten. Als Folge kann es zu Schlaganfall oder Herz-Attacken kommen.

• Ein durchgängig hoher Blutdruck steigert das Risiko, die Gefäße zu überlasten. Als Folge kann es zu Schlaganfall oder Herz-Attacken kommen. Stress wird mittlerweile als einer der Hauptgründe für Herzinfarkt angesehen.

• Entzündungen im Magen-Darm-Trakt (Reizdarm, Gastritis) werden durch Stress begünstigt.

• Man ist zunehmend angespannt, reizbar und empfindlicher. Konzentration und Kreativität nehmen ab. Langfristig droht eine resignative Haltung, in der man abstumpft und lustlos wird, bis hin zu Burnout oder Depressionen.

• Ein permanent hoher Cortisol-Spiegel begünstigt außerdem die Gewichtszunahme, insbesondere Fetteinlagerungen in der Bauchgegend.

Jeder fünfte Deutsche zeigt typische Stresssymptome wie Kopfschmerzen, Herzrasen oder Schlafstörungen.

www.bkk.de

Stress erkennen

Stress entsteht in den meisten Fällen nicht von außen, sondern von innen: Entscheidend ist nicht, wie die Welt ist, sondern unser Selbstbild. Denn als besonders bedrohlich empfindet man eine Situation dann, wenn man glaubt, ihr nicht gewachsen zu sein. Bewerten wir unsere eigene Kraft als gering, ist der Stressmesser sehr niedrig eingestellt und schon bei geringster Belastung springt die Stressantwort an. Allerdings ist jeder Mensch anders, die einen brauchen förmlich die Herausforderung, andere sehnen sich nach Sicherheit und fühlen sich schnell überfordert.

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