nachhaltige Mode
Achte beim Kauf von Kleidung auf die Modelabels. Auch die Kleidungsindustrie gehört zu den Umweltsündern.

Mode macht Müll. Tonnen von Kleidungsstücken werden jährlich weggeworfen. Deshalb stellt sich hier die grundlegende Frage, ob wir unseren Kleiderkonsum reduzieren können und uns für nachhaltige Modelabels entscheiden. Denn die Textilindustrie verwendet für unsere T-Shirts und Jeans Chemikalien, die die Umwelt verschmutzen und unserer Gesundheit schaden.

Umwelt und Mode

Außerdem ist die Modeindustrie einer der größten Verursacher klimaschädlicher Treibhausgasemissionen. Unser extremer Modekonsum und die hohe Nachfrage sind daran schuld, dass immer mehr Massenware die Einkaufsstraßen der Städte überflutet. Marken wie Primark, Kik und Co. produzieren Kleidung immer billiger. Den Preis dafür zahlen oft die Arbeiterinnen und unsere Umwelt. Die Folgen unseres Kleiderkonsums sind verheerend. Der Anteil der Modeindustrie am weltweiten CO2-Ausstoß beträgt circa 1,2 Billionen Tonnen* – mehr, als durch Kreuzfahrten und Flüge produziert wird. In Deutschland kauft jeder im Schnitt 60 Kleidungsstücke pro Jahr, jedes fünfte davon wird nie getragen. Sollte der Fast-Fashion-Trend so weitergehen wie bisher, könnte die Textilindustrie bis 2050 für ein Viertel des CO2-Ausstoßes weltweit verantwortlich sein. Ein weiteres Problem ist die Herstellung von billigen Textilien aus Polyester.

* Quelle: www.nature.com

Mikroplastik in der Mode

Neben Acryl und Nylon ist Polyester das meistverwendete Material aus Plastikfasern. Durch Waschen gelangt immer mehr Plastik ins Wasser und somit in die Nahrungskette und landet schließlich in unseren Lebensmitteln. Bedenklich ist auch der hohe Wasserverbrauch. Der Aralsee, das viertgrößte Binnengewässer der Welt, ist u.a. aufgrund der Folgen der Baumwollproduktion mittlerweile ausgetrocknet. Der Anbau von Textilrohstoffen bedarf hoher Wassermengen. Verwendete Pestizide gelangen zusätzlich ins Abwasser. Und schließlich arbeiten immer noch unzählige Menschen unter unwürdigen und die Gesundheit gefährdenden Bedingungen zu einem Hungerlohn in den Massenfabrikationsstätten dieser Welt.

Weniger ist mehr

Statt jede Woche neue preisgünstige Teile zu shoppen, solltest Du nach hochwertigen Stücken für Deinen Kleiderschrank, die Du gerne und entsprechend oft trägst. Dein CO2-Fußabdruck reduziert sich bereits um 24 Prozent, wenn Du gekaufte Sachen auch im nächsten Jahr noch trägst. Sinnvoll ist es, wenn Du Dich beim Einkaufen auf zeitlose Stücke und Basics konzenrierst, also auf Lieblingsstücke, die sich gut mit den anderen Kleidern im Schrank kombinieren lassen. Bleib beim Shoppen bei Dir und lass Dich nicht von Emotionen oder billigen Angeboten zu schnellen Schnäppchen verleiten. Am besten überdenkst Du eine Kaufentscheidung für ein paar Stunden.

Auch in der Mode auf Etikette achten!

Es gibt zahlreiche Textilsiegel, die nachhaltige Mode aus schadstoffarmer Produktion unter fairen Bedingungen garantieren. Unter dem „Einkaufsratgeber Textilsiegel“ auf greenpeace.de kannst Du prüfen, welche dazu zählen (zum Beispiel Blauer Engel, STANDARD 100 by OEKOTEX, Eco-Label).

Achte obendrein beim Kauf auf qualitativ hochwertige Teile aus guten Materialien. Dabei solltest Du natürlich nachwachsende Rohstoffe bevorzugen und auf nachhaltige Basics setzen: T-Shirts aus Biobaumwolle, chemiefreies bzw. veganes Leder oder wassersparend hergestellte Jeans. Grüne Labels sind zum Beispiel ARMEDANGELS, hessnatur und LANIUS.

Kultiviere den Second-Hand-Gedanken

Getragene Mode heißt heute „Vintage“ und liegt absolut im Trend. Diese Art des Shoppens ist nicht nur nachhaltiger, Du findest dabei auch einzigartige sowie originelle Stücke, und das zum kleinen Preis (im Internet zum Beispiel Mädchenflohmarkt, Kleiderkreisel, Vestiaire Collective). Sehond hand funktioniert in beide Richtungen. Du kannst getragene Kleidung auch selbst tauschen, verkaufen oder verschenken, zum Beispiel auf Plattformen im Internet, wie ebay Kleinanzeigen. Auch die örtliche Kleiderkammer nimmt getragene Ware gerne, um sie an Bedürftige zu verteilen.

Und natürlich lohnt es sich bei Deiner Kleidung aus langlebigen Materialien, wenn Du sie reparierst, statt sie bei kleinen Defekten direkt zu entsorgen. Damit tust Du bereits viel für die Umwelt. Und kleine Schneidergeschäfte und den örtlichen Schuster kannst Du so nebenbei auch unterstützen.

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