Eine Frau hält sich die Hände auf den Bauch. Ein Gehirn ist über dem Bauchnabel abgebildet
Darm und Gehirn tauschen Informationen über die Darm-Gehirn-Achse aus

Geht es Dir gut, geht es Dir schlecht? Die Frage musst Du Deinem Bauch stellen. Denn der Darm ist viel mehr als nur ein „Nahrungsmittelverwerter“. Das wissen wir spätestens aus dem Bestseller-Buch „Darm mit Charme“ von Giulia Enders. Emotionen, Gefühle, „Bauchentscheidungen“, gute oder schlechte Laune, Immunsystem, Beschwerden und Krankheiten werden mehr als vermutet über den Darm beeinflusst. Zum Beispiel, wenn wir verliebt sind, haben wir „Schmetterlinge im Bauch“; haben wir Hunger, kann das in Müdigkeit oder schlechte Laune münden. Haben wir Angst oder Stress, kann die Verdauung beeinträchtigt werden. Im Darm laufen viele Prozesse ab, die insgesamt unser Wohlgefühl regulieren.

Das Bauchhirn ist keine Vermutung. Dafür gibt es den fachmedizinischen Begriff „enterisches Nervensystem“ (ENS). Enterisch kommt aus dem Altgriechischen und steht für Darm. Dieses Nervensystem ist ein Geflecht aus Nervenzellen, das sich über den ganzen Magen-Darm-Trakt zieht. Bis zu 200 Millionen Nervenzellen tummeln sich im Darm. Sie steuern und regulieren viele Abläufe und interagieren mit dem vegetativen Nervensystem. Deswegen wird der Bauch auch das zweite Gehirn genannt.

Das zweite Gehirn

Wenn das Essen den Weg zur Speiseröhre gefunden hat, übernimmt das ENS das Kommando. Es steuert die Magen- und Darmfunktionen. So schüttet es zum Beispiel die Sekrete im Magen und Darm aus, verarbeitet und verwertet die Nährstoffe aus den aufgenommenen Mahlzeiten und sorgt für die Darmentleerung. Im Bauchhirn wird die Immunabwehr koordiniert und es werden „Anweisungen“ an andere innere Organe gegeben, wie zum Beispiel die Niere oder Leber.

Darm an Gehirn, Gehirn an Darm: bitte melden!

Das Denkorgan und das Bauchorgan, sprechen miteinander. In der Gastroenterologie spricht man sogar von einem eigenen „Kommunikationskanal“, der sogenannten Darm-Hirn-Achse. Über diesen Kanal werden Informationen ausgetauscht. Wenn wir essen und den Hunger stillen, wird ein Sättigungsgefühl an das Kopfhirn „gemeldet“. Wenn wir Giftstoffe im Verdauungstrakt haben, die sich nicht abbauen, geben die beiden Gehirne das Kommando: raus damit! Das kann sich dann durch Erbrechen oder Durchfall äußern.

Interessant ist, dass das Bauchhirn mehr Informationen an das Gehirn kommuniziert als umgekehrt. Für das Weiterleiten der Informationen auf dieser „Darm-Hirn-Autobahn“ sind Transportmittel notwendig. Diese Transportmittel sind Fettsäuren, die der Körper bzw. der Darm zum Teil selbst produziert und zum Teil über die Nahrung aufnehmen muss.

Kurz gesagt:

• Neben dem Kopfhirn gibt es ein zweites Gehirn, das Bauchhirn. Stress, Emotionen, Gefühle, Körpergefühl, Entscheidungen etc. werden durch den Darm mitbeeinflusst.
• Das zweite Gehirn hat einen Namen: ENS (enterisches Nervensystem). Es bildet ein Geflecht von Nervenzellen. Das Bauchhirn sendet Informationen an das Gehirn.
• Aufgrund der Informationen, die das Gehirn vom Bauchgehirn erhält, kommt es zum Beispiel zum Sättigungsgefühl oder Wohlgefühl. Diese Informationen werden über die Darm-Hirn-Achse ausgetauscht.

• Willst Du wissen, wie Deine Verdauung arbeitet. Hier kannst Du mehr darüber erfahren.
• Möchtest Du Deine Verdauung unterstützen? Hier geht es lang.
• Möchtest Du Dich regelmäßig über das Thema Gesundheit und Gesundheitsprodukte informieren? Hier kannst Du Dich gratis zum Medicom-Newsletter eintragen und einmalig einen 10%-Rabatt erhalten.