Hopfen: für natürliche Beruhigung
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Hopfen ist als traditionelle Kulturpflanze schon seit der Antike bekannt und wird heute hauptsächlich zum Bierbrauen verwendet. Doch die gelbgrünen Hopfendolden können noch einiges mehr: Ihre Inhaltsstoffe helfen auf natürliche Weise bei Verdauungsstörungen und Wechseljahrsbeschwerden, Blasenentzündungen und Karies. Außerdem ist Hopfen zusammen mit Baldrian eines der häufigsten pflanzlichen Beruhigungsmittel: Immer neue wissenschaftliche Studien belegen seine wohltuende Wirkung bei Schlafstörungen und Nervosität.
Herkunft der Hopfenpflanze
Aus den Hopfenzapfen, das sind die zwei bis vier Zentimeter langen, grünlich-gelben weiblichen Blütenstände des Echten Hopfens (Humulus lupulus), werden die Extrakte gewonnen. Der Hopfen ist ein naher Verwandter der Hanfpflanze. Die Blattform ähnelt der von Weinblättern, allerdings sind die Ränder stärker gezackt. Da der Hopfen Feuchtigkeit liebt, wächst er in seiner wilden Form vor allem in der Nähe von Flüssen und an Waldrändern. In Süddeutschland wird Hopfen traditionell an meterhohen Gestellen angebaut. Zu den wichtigsten Anbaugebieten zählen Hallertau in Bayern und das Schussental in Baden-Württemberg. Die Triebe der Kletterpflanze können bis zu zwölf Meter hoch werden. Im Juli und August bringt der Hopfen männliche und weibliche Blüten hervor.
Funktion von Hopfen
Der Großteil der Hopfenernte wird zum Bierbrauen verwendet. Hopfen gibt dem Braugetränk seinen typisch bitteren Geschmack. Außerdem helfen seine Inhaltsstoffe, das Bier haltbar zu machen und eine stabile Schaumkrone zu erzeugen. In alten Bibliotheken halten Hopfendolden zwischen den Büchern Feuchtigkeit und Ungeziefer fern. In der Naturheilkunde wird Hopfen zu verschiedensten Zwecken angewandt. Verantwortlich für die gesundheitsfördernde Wirkung sind seine wertvollen Inhaltsstoffe: Bitterstoffe (Hopfenharze), Aromastoffe (Hopfenöle und ätherische Öle) sowie Gerbstoffe (Polyphenole).
Hopfen in der Medizin
Gegen Nervosität und Schlafstörungen: Studien belegen den beruhigenden Effekt und die subjektive Verbesserung der Schlafqualität. Eine deutsche Studie ergab, dass vor allem die fettlöslichen Hopfensubstanzen wie die α-Bittersäuren für den beruhigenden Effekt verantwortlich sind.
Für die Verdauung: Hopfen wird auch bei nervösen Magenbeschwerden, Blähungen oder Verdauungsstörungen eingesetzt. Seine Bitterstoffe regen natürlich die Verdauung an.
Phyto-Östrogene gegen Frauenleiden: Hopfen enthält so genannte Phytohormone, Substanzen, die dem Östrogen ähneln. Daher ist Hopfen hilfreich bei Östrogenmangel und bei Wechseljahrsbeschwerden. Linderung verschafft er auch bei Menstruationskrämpfen und Zyklusstörungen. Da in der Anfangsphase der Wechseljahre jedoch eher ein relativer Östrogen-Überschuss besteht, sollte man Hopfen erst in einer späteren Phase einsetzen. Hopfen nicht während der Schwangerschaft oder bei Kindern unter zwölf Jahren anwenden.
Gegen Blasenentzündungen: Hopfen fördert die Harnausscheidung durch die Niere, die so genannte Diurese. Daher wird er bei Nieren- und Blasenleiden wie Reizblase oder Blasenentzündungen eingesetzt.
Antioxidative Wirkung: Humulone und Lupulone (Polyphenope) sind hocheffektive Antioxidantien, die freie Radikale bekämpfen, welche unter anderem entzündliche Immunschädigungen hervorrufen, Alterungsvorgänge beschleunigen oder Krebserkrankungen auslösen können.
Antibakterielle Wirkung: Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Hopfeninhaltsstoffe antibakterielle und antimykotische (gegen Pilze) Wirkung haben und können beispielsweise die Entstehung von Zahnkaries hinauszögern. Lupulon hemmt das Wachstum des Heliobacter pylori, der für Zwölffingerdarmgeschwüre und Magenkrebs mitverantwortlich ist.
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