Sekundäre Pflanzenstoffe – antioxidative Multitalente

Sie sind in Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Vollkornprodukten enthalten: Sekundäre Pflanzenstoffe. Pflanzen dienen sie als Schutz vor Fressfeinden, Keimen, Bakterien und Krankheiten sowie vor schädlichem UV-Licht. Sie verdanken ihnen Farbe, Duft und Geschmack. Als wirksame Vitalstoffe für die Gesundheit des Menschen rücken sie nun immer mehr in den Vordergrund. Sie gelten als hochpotente Antioxidantien, wirken entzündungshemmend und antibakteriell. Schätzungen zufolge gibt es mehr als 50.000 sekundäre Pflanzenstoffe. Zu ihren bekanntesten Vertretern zählen Carotinoide, Anthocyane und Polyphenole, zu denen auch Flavonoide gehören. Gut erforschte und besonders wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe sind zum Beispiel in Karotten, Tomaten, Krillöl, Grüntee, Ginkgo, Kürbis- und Rotweintraubenkernen, Heidelbeeren sowie Cranberries enthalten.

 

Wertvolles Antioxidans: Astaxanthin

Krilltiere, Lachs, Flamingos - sie alle verdanken ihre rosa Farbgebung dem Carotinoid Astaxanthin, das natürlicherweise in Mikroalgen vorkommt. Über die Nahrungskette gelangt es in den Organismus der Tiere und des Menschen. Astaxanthin gilt als eines der stärksten Antioxidantien. Es kann bereits an der Zellmembran Freie Radikale neutralisieren und sorgt so für einen aktiven Zellschutz. Studien haben gezeigt, dass diesem wertvollen Carotinoid gleich mehrere gesundheitsfördernde Effekte zuzuschreiben sind. Es kann Augengesundheit und Immunabwehr stärken und unterstützt den Körper bei Herz-Kreislauferkrankungen. Auch sportlich aktive Menschen profitieren von dem sekundären Pflanzenstoff. So ergab eine wissenschaftliche Studie aus Schweden, dass die körperliche Leistungsfähigkeit, besonders Kraft und Ausdauer, durch Astaxanthin gesteigert werden kann. Sportler, die Astaxanthin einnehmen, berichten von einer schnelleren Erholung nach dem Training, geringeren Schmerzen und weniger Verletzungen bei intensiven Sporteinheiten.

 

Natürlicher Hautschutz

Ebenso wie Lycopin kann Astaxanthin dem natürlichen Hautschutz dienen. Bei intensiver Sonnenbestrahlung werden verstärkt Freie Radikale in der Haut gebildet. Das kann zu Schädigungen und vorzeitiger Hautalterung führen. Eine besonders gute Quelle für Astaxanthin ist hochwertiges Krillöl. Es wird aus kleinen Krebstieren, die in den sauberen Gewässern der Antarktis heimisch sind, gewonnen. Krillöl besitzt natürlicherweise Astaxanthin und Omega-3- Fettsäuren, die an Phospholipide gebunden sind.

 

Die Augenprofis: Lutein und Zeaxanthin

Die beiden Vitalstoffe Lutein und Zeaxanthin sind im menschlichen Auge im „gelben Fleck“, der so genannten "Macula lutea", angereichert. Das ist der Bereich mit der höchsten Sehaktivität im Auge. Beide Carotinoide unterstützen einen gesunden Stoffwechsel, absorbieren gefährliche UV-Strahlung und neutralisieren Freie Radikale. Sie wirken gewissermaßen wie eine “innere Sonnenbrille”. Zahlreiche Studien weisen daraufhin, dass beide Vitalstoffe bei der Vorbeugung von schweren Augenerkrankungen eine wichtige Rolle spielen, Dazu zählen unter anderem Grauer Star und altersabhängige Veränderung der Netzhaut, wie die sogenannte Makuladegeneration (AMD), die Im Alter zum Nachlassen der Sehkraft führen kann. Lutein und Zeaxanthin können nicht selber vom Körper hergestellt und  müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Es gibt wissenschaftle Hinweise darauf, dass der Körper bei Bedarf das Carotinoid Lutein in Zeaxanthin umwandeln kann. Lutein, Zeaxanthin und Astaxanthin gehören strukturell zu derselben Familie der Beta-Carotine. In besonders hoher Konzentration sind sie in Grünkohl, Petersilie, Spinat, Brokkoli, Blattsalat, Erbsen, Rosenkohl, grüne Bohnen, Mais, rohe Karotten und Tomaten zu finden.

 

Was bedeutet „sekundär“?

Es gibt primäre Pflanzenstoffe wie Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate, aus denen im eigenen Stoffwechsel der Pflanze sekundäre Pflanzenstoffe entstehen (Sekundärmetabolismus) . In allen pflanzlichen Lebensmitteln wie in Obst und Gemüse erfüllen sie Schutzfunktionen wie z.B. der Schutz vor UV-Licht. Sie befinden sich auf den äußeren Schichten der Pflanzen, in der Schale und in den äußeren Blättern. Deswegen sollte ein Apfel möglichst mit Schale gegessen werden, da sich dort die meisten sekundären Pflanzenstoffe befinden. Einige sekundäre Pflanzenstoffe sind im natürlichen Zustand für den Menschen giftig. Deshalb sollte man bestimmte Gemüsesorten, wie z.B. Bohnen, nicht roh essen. 

 

Thema Bioverfügbarkeit

Sekundäre Pflanzenstoffe wie Carotinoide, die mit Öl verzehrt werden, sind für den menschlichen Organismus besonders bioverfügbar. Das gilt ebenso für Nahrungsergänzungsmittel mit in Öl aufgelösten sekundären Pflanzenstoffen. Ein besonders gutes Beispiel dafür ist das 100% natürliche Krillöl, denn dieses Fischöl enthält natürlicherweise das Carotinoid Astaxanthin.

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